Demografische Entwicklung dämpft Neuvertragsmieten

Die Neuvertragsmieten auf dem Wohnungsmarkt stagnieren, während die Bestandsmieten leicht steigen. Das ergeben Auswertungen von F+B. Die Beratungsgesellschaft sieht das als Hinweis auf einen sich „im Bundesdurchschnitt langsam entspannenden Wohnungsmarkt“. Beim Rückgang der Neuvertragsmieten spielt auch Corona eine Rolle. Derweilen werden Eigentumswohnungen teurer und teurer.

Laut F+B-Wohn-Index sind die Neuvertragsmieten im vierten Quartal 2020 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal konstant geblieben; im Vergleich zum dritten Quartal 2020 meldet F+B ein hauchdünnes Minus von 0,1%. Die Mieten im Bestand sind dagegen leicht gestiegen – um 0,3% gegenüber dem dritten Quartal 2020 und um 1,2% gegenüber dem vierten Quartal 2019. „Damit gleichen sich offenbar langsam die Bestandsmieten an die Neuvertragsmieten an“, der Wohnungsmarkt entspanne sich womöglich, folgert F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner vorsichtig.

„Massiv“ weniger Zuwanderung

Als Gründe für den Rückgang der Neuvertragsmieten nennt F+B demografische Entwicklungen: Es kommen „massiv“ weniger Zuwanderer nach Deutschland, zudem sterben – auch coronabedingt – deutlich mehr Menschen als geboren werden.

Mit Blick auf die Neuvertragsmieten in den sieben Top-Städten stellt F+B vor allem im vierten Quartal 2020 „eine deutlich abgeschwächte Mietdynamik“ fest. Binnen eines Jahres sind die Mieten in neu abgeschlossenen Verträgen in Hamburg und Stuttgart im Schnitt konstant geblieben, in München um 0,7% gestiegen und in Frankfurt um 1,6% nach oben gegangen. Für Köln meldet F+B ein Plus von 2,6%, für Düsseldorf +2,7%. Einzig in Berlin lag die durchschnittliche Neuvertragsmiete mit 8,40 Euro/qm unter der im vierten Quartal 2019, und zwar um 6,4%.

Stärkstes Preisplus für Eigentumswohnungen im Süden

Anders als die Mieten sind die inserierten Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres weiter gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr verteuerten sich Einfamilienhäuser um 8,2% und Wohnungen um 5,3%.

Die größten Preissprünge bei Eigentumswohnungen in den sieben Top-Städten meldet F+B für Frankfurt. Dort gingen die Angebotspreise im Jahresvergleich um 6,4% nach oben. Es folgen Hamburg mit +4,5% sowie Berlin (+3,3%) und Düsseldorf (+3,1%). Ausreißer ist diesmal München, wo die inserierten Preise um 1,5% nachgegeben haben.

Erding ist Spitzenreiter bei Preisanstiegen

Die stärksten Preisanstiege registriert F+B in süddeutschen Städten, vor allem im Münchner Dunstkreis. Demnach steigen die Wohnungspreise binnen eines Jahres in Erding um 11,9%, in Unterschleißheim um 10,9% und in Garmisch-Partenkirchen um 9,3%. In Ulm gingen sie um 8,5% nach oben, in Konstanz um 7,3%.

Quelle: Immobilien Zeitung