Bestandspreise holen in bislang günstigen Großstädten auf

In mehr als 94% aller Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland wurden Wohnimmobilien im vergangenen Jahr teurer. Das Plus bei Eigentumswohnungen im Bestand lag gegenüber 2019 inflationsbereinigt bei 9,6%, wie aus dem Postbank Wohnatlas 2021 hervorgeht. Einen Zuwachs gab es dabei in allen Großstädten ab 100.000 Einwohnern. Bislang vergleichsweise günstige Städte machten Boden gut.

Am teuersten ist nach wie vor München. Der Preis für Eigentumswohnungen im Bestand stieg laut der Postbank-Studie um weitere 6,1% gegenüber dem Vorjahr und lag 2020 bei durchschnittlich 8.613 Euro/qm. Auf dem zweiten Platz ist bei den Metropolen Frankfurt mit im Schnitt 6.050 Euro/qm. Es folgen Hamburg (5.569 Euro/qm) und Berlin (4.973 Euro/qm). Im Vergleich stiegen dabei die Preise in Hamburg und Düsseldorf prozentual am stärksten (9%).

In Frankfurt und Berlin steigen die Preise nicht mehr ganz so stark

In anderen Metropolen hat sich der Kaufpreisanstieg verlangsamt. So waren die Preise in Frankfurt 2019 noch um rund 11% und in Berlin um knapp 10% gewachsen, 2020 waren es 5,9% und 6,7%. Alle Preisangaben beruhen auf Berechnungen des Instituts Empirica auf der Basis von Angebotspreisen.

Bayerische Landkreise weiter an der Spitze

Deutschlands teuerste Landkreise finden sich weiterhin fast alle im Süden der Republik. Unter den Top Ten sind neun bayerische Kreise. In allen zehn Kreisen hat der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Bestandswohnungen die 5.000-Euro-Marke geknackt, vier von ihnen liegen jenseits der 6.000 Euro. Der bundesweit teuerste Fleck ist allerdings der Landkreis Nordfriesland (6.796 Euro/qm), zu dem unter anderem die Inseln Sylt, Föhr und Amrum gehören.

Starke Zuwächse in Kaiserslautern und Herne

Generell haben in allen Großstädten ab 100.000 Einwohnern Wohnimmobilien an Wert gewonnen, die durchschnittliche Preissteigerung lag im Bestand bei rund 9%. Am stärksten stiegen mit rund 19% die Preise in Mönchengladbach, Kaiserslautern und Halle (Saale). In Bremerhaven und Krefeld liegt das Preisplus bei jeweils 16,5%. Bislang vergleichsweise günstige Städte holten also auf. Im Schnitt über alle Großstädte kostete der Quadratmeter 2020 gut 3.000 Euro.

Quelle: Immobilien Zeitung