Immobilienpreise stiegen laut Bulwiengesa 2020 um 3,6%
Der Bulwiengesa-Immobilienindex zeigt: Auch das Corona-Jahr 2020 hat die Immobilienpreise in Deutschland nicht einbrechen lassen. Ganz im Gegenteil: Zusammengerechnet ging es um 3,6% nach oben. Doch das Preiswachstum hat sich weiter abgeschwächt.
Damit steigt der Index des Analysehauses kontinuierlich seit 16 Jahren. Bereits seit 2018 ist aber ein Abflachen der Kurve zu erkennen. Eine Tendenz, die sich im vergangenen Jahr noch verstärkt hat. Es ist ein Rückgang des Wachstums beim Teilindex Wohnen von 5,8% 2019 auf 5% im vergangenen Jahr festzustellen. Deutlicher fällt der Unterschied im Jahresvergleich beim Teilindex Gewerbe von 4% (2019) zu 0,7% (2020) aus. „Die Veränderungen des Immobilienindex sind vergleichbar mit denen der Jahre 2011 bis 2013, bleiben aber deutlich vor den Lehman-Jahren 2009 und 2010“, sagt der Projektleiter des Index, Jan Finke.
Besonders stark nach oben ging es im Wohnbereich bei Reihenhäusern mit +7,5%. Der Büroboom allerdings wurde durch die Viruskrise abrupt abgebremst. Der Büroflächenumsatz sank 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 28,3%. Gleichzeitig kamen 22,7% neue Büroflächen hinzu – so viele wie seit 2003 nicht mehr. Insgesamt, stellt der Bulwiengesa-Generalbevollmächtigte Andreas Schulten fest, liegen die Leerstandszahlen lediglich bei 40% des krisengeplagten Jahres 2010. Er sieht deshalb keinen fundamentalen Schaden bei dieser Anlageklasse.
Einzelhandelsmieten sind um 2,2% gefallen
Die Einzelhandelsmieten sind derweil um 2,2% gesunken. Die Macher der Studie halten weitere Mietrückgänge in den Innenstadtlagen für absehbar. Gewerbegrundstücke dagegen sind um 4,5% teurer geworden. Das sei vorwiegend auf die hohe Immobilieninvestmentnachfrage zurückzuführen – in erster Linie nach Logistikimmobilien. Nicht zuletzt aufgrund des beflügelnd wirkenden E-Commerce-Booms.
Auch für die kommenden Jahre hält Bulwiengesa die Segmente Wohnen, Büro und Logistik für Anleger und Investoren für weniger riskant als Hotels oder den stationären Einzelhandel.
Der Bulwiengesa-Immobilienindex untersucht seit 1975 die Immobilienmarktentwicklung in Deutschland. Derzeit werden 125 deutsche Städte gescreent.
Quelle: Immobilienzeitung